Verbreitung:
Die Östliche Zierschildkröte – Chrysemys picta picta hat sein Verbreitungsgebiet im östlichen Nordamerika. Dort von Nova Scotia, New Brunswick und Quebec über die südlichen Küstenstaaten ind das nordöstliche Florida. Mischlinge mit anderen Chrysemys picta marginata- der Mittelländischen Zierschildkröte wurden entlang des St. Lawrence River im südlichen Quebec und aus Maine, Vermont, New Hampshire, Massachusetts, Connecticut, New York, Maryland, West Virginia und Teilen von Pennsylvania nachgewiesen.
Beschreibung:
Chrysemys picta picta– die Östliche Zierschildkröte hat einen kleinen bis mittelgroßen, ungekielten Panzer. Ein sehr großes Exemplar wurde in New York beschrieben. Dies wurde mit einer Panzerlänge von 17,9 cm und einer Panzerbreite von 14cm vermessen. Diese Größe haben die von mir gepflegten Tiere jedoch nie erreicht. Nach meiner Erfahrung liegen die durchschnittlichen Größenwerte bei ca. 15 cm bei der Östlichen Zierschildkröte. Der Carapax hat eine olive bis dunkelbraune Farbe, wo hingegen die Unteren Seitenschilde in den schönsten Rot-und Gelbtönen schimmern. Der Bauchpanzer hingegen ist komplett gelb gefasst, wobei es auch Exemplare gibt, die neben dem Gelb auch schwarze Zeichnung haben.
Der Kopf ist wie der Panzer oliv bis dunkelbraun. Jedoch ist zur einfachen Identifikation von Chrysemys picta picta bei den Tieren eine deutliche Punktzeichung auf dem Kopf zu finden. Zudem ist der Hals am Ansatz zum Panzer kräftig rot gefärbt. Allerdings variiert diese Zeichnung von Tier zu Tier teilweise erheblich.
Lebensraum:
Die Östliche Zierschildkröte lebt sehr aquatisch in Teichen, geschützten Seebuchten, langsamen Strömen und Sumpfgebieten. Das schützende Wasser wird lediglich zum Sonnen verlassen, da die Östliche Zierschildkröte ein ausgiebiger Sonnenanbeter ist. Der Sonnenplatz sollte allerdings so konzipiert werden, dass die Zierschildkröte bei Bedarf sofort im Wasser verschwinden kann. In den Sommermonaten verlässt die Östliche Zierschildkröte nur die nähere Umgebung des Gewässers um ihre Eier abzulegen oder um benachbarte Gewässer, welche mehr Wasser führen aufzusuchen.
Verhalten:
Im natürlichen Verbreitungsgebiet überwintert die Östliche Zierschildkröte direkt im Gewässer. Dazu vergräbt sich diese im Bodenschlamm um dort die kalte Jahreszeit zu überbrücken. In den Nördlichen Verbreitungsgebieten verlassen die Tiere im März oder April nach Beendigung des Winters zum Ersten Mal das Gewässer um neue Frühlingssonne aufzutanken. In den südlichen Verbreitungsgebieten hingegen kommen die Chrysemys picta picta aufgrund der milderen Temperaturen schon eher aus ihren Winterverstecken. Carr berichtet, dass es in manchen Teilen des südlichen Verbreitungsgebiets teilweise nur alle paar Jahre zu Überwinterungsverhalten kommt und die Tiere lediglich eine verminderte Aktivitätsphase einhalten.
Zucht:
Paarungen wurden in freier Natur im April in Conneticut beobachtet. In Gefangenschaft zeigt sich bei meinem Männchen eine ganzjährige Paarungsbereitschaft, sodass es nicht möglich ist es über eine Paarung hinaus mit Weibchen zu vergesellschaften. Die Paarung wird gewöhnlich durch Krallenzittern der Vorderpfoten eingeleitet. Ist das Weibchen paarungsbereit, unterlässt sie Fluchtversuche und zieht auch den Kopf bei Bissversuchen in den Hals nicht ein. Das Männchen beißt nun in vielen Fällen in den Hals, was eine Art Starre beim Weibchen auslöst. Das Männchen reitet daraufhin auf und begattet das Weibchen. Von Mai bis Juli legen die Weibchen bis zu 4 Gelege zu 3-11 Eiern. Im Durchschnitt werden jedoch 5-6 gelegt. Die Eier haben eine Größe von ca. 23-33 mm, je nachdem wie viele Eier gelegt wurden.
Weibchen von Chrysemys picta picta buddeln zur Eiablage eine Nistgrube in der diese nach einander die Eier hineinlegen. Dazu werden die Hinterbeine zur Hilfe genommen um eine optimale Lage zu finden. Die Nistgrube wird nach Ablage der Eier vom Weibchen verschlossen und verlasen. In einigen nördlichen Populationen verlassen die geschlüpften Jungtiere die Nistgrube erst im Frühjahr nach dem Schlupf. Diese überwintern in der Nistgrube und graben sich nach erfolgter Hibernation an die Oberfläche.
Ernährung:
Zierschildkröten ernähren sich omnivor. Dies bedeutet, dass sie sowohl pflanzliche, als auch tierische Nahrung zu sich nehmen. Daher sollte gerade bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren darauf geachtet werden, dass jederzeit Pflanzen in Form von Wasserpest, Wasserlinsen, Löwenzahnblättern usw. zur Verfügung stehen. Zudem sollte unterschiedliches, tierisches Futter gegeben werden. Dazu gehören Insekten, Fisch, Muscheln, Gammarus und Schnecken. Betonen möchte ich noch einmal, dass zur gesunden Ernährung der Schildkröte eine abwechslungsreiche Fütterung vonnöten ist.
Kurioses:
In Amerika werden an verschiedenen Standorten Östliche Zierschildkröten auch zur Nahrungsgewinnung genutzt. Einem Bericht ist zu entnehmen, dass das Fleisch akzeptabel schmeckt, jedoch die Größe der Zierschildkröten für die Meisten Konsumenten zu klein ist. Daher ist die Bedeutung für den Nahrungsmittelmarkt verschwindend gering.