Beschreibung:
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte- Sternotherus odoratus hat einen braunen Carapax und ein gelbliches Plastron. Die meisten Gewöhnlichen Moschusschildkröten haben zudem einen gelben Strich auf jeder Kopfseite. Trotz des großen Verbreitungsgebiets in Amerika sind keine Unterarten bekannt. Allerdings wurde bei Flusspopulationen, in denen als Hauptnahrungsmittel Muscheln dienen, festgestellt, dass die Tiere im Verglich mit anderen einen dickeren Kopf haben. Dies ist eine Anpassung an die zur Verfügung stehende Nahrung (Buhlmann 2008). Jungtiere der Gewöhnlichen Moschusschildkröte haben ein ähnliches Aussehen wie Alttiere. Jedoch ist der Panzer hochgewölbte und die Kopfzeichnung ist schärfer abgefasst.
Ich habe eigentlich immer Nachzuchten dieser tollen Art abzugeben.
Lebensraum:
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte bevorzugt stehende, nicht austrocknende Gewässer mit hohem Vegetationsanteil. Jedoch werden diese Tiere auch in Flüssen, Sümpfen und großen Strömen gefunden.
Verhalten:
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte lebt fast ausschließlich aquatisch. Die Tiere verlassen das Wasser lediglich für kurze Landaufenthalte an denen sie sich im Gegensatz zu anderen Schildkrötenarten wie z.B. Kinosternon baurii nie weit vomGewässer entfernen. Wichtig ist auch, dass die Tiere sich sonnen. Zwar wird dies nie in dem Umfang wie bei Chrysemys picta oder Trachemys ssp. direkt imSonnenkegel gemacht, meine Tiere sitzen jedoch regelmäßig im Flachwasser und lassen sich von dort den Spotstrahler auf dem Panzer scheinen.
Ernährung:
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte ist ein Allesfresser. Neben Würmern, Schnecken, totem Fisch und Insekten werden auch Wasserpflanzen wie z.B. Hornkraut und Wasserlinsen gefressen. Die von mir gepflegten Schildkröten gehen jedoch hauptsächlich an tierische Nahrung, dass kaum auffällt, dass diese einmal Pflanzen zu sich nehmen.
Zucht:
Gewöhnliche Moschusschildkröten paaren das gesamte Jahr. Jedoch werden meine Tiere noch im Frühjahr und Herbst vergesellschaftet um den Paarungsdruck auf die Weibchen gering zu halten. Ansonsten werden die Weibchen zu sehr durch die Anwesenheit der Männchen gestresst, was sich in einem verschlechterten Gesundheitszustand wiederspiegelt. Die Weibchen legen bis zu vier Gelege mit jeweils 1-5 Eiern. Die Gelege müssen dabei nicht zwingend in ein selbst gegrabenes Nest gelegt werden. Es wurde schon des Öfteren beobachtet, dass die Eier einfach unter Sträucher, neben Wurzeln oder auch nur dem freien Grund abgelegt wurden. Zudem können auch junge Moschusschildkröten, die zum Ende des Herbstes schlüpften im Nest überwintern. Dies ist aber eine absolute Ausnahme, da die Jungtiere in der Regel im Spätsommer die Nester verlassen haben.
Besonderheiten:
Im Amerikanischen wird die Gewöhnliche Moschusschildkröte Stinkpot genannt. Dies deshalb, da die Tiere bei Gefahr ein gelbliches Sekret ausscheiden, welches faulig riecht. Tiere in Gefangenschaft, die oft gehändelt werden, unterdrücken dies jedoch. Zum Einen wird dieses Sekret abgesondert um mögliche Fressfeinde zu irritieren. Zudem wird vermutet, dass dieser Stoff eine Rolle bei der Paarbildung hat. Ganz nach dem Grundsatz: „ Der größte Stinker kriegt die besten Weibchen“. Auch können Moschusschildkröten extrem lange tauchen. Ein schöner Artikel dazu ist >>hier<< zu finden.
Formen der Gewöhnlichen Moschusschildkröte
Die Gewöhnliche Moschusschildkröte hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass sich mit den Jahren auch Formen der Gewöhnlichen Moschusschildkröte ausgebildet haben. So unterscheide ich zwischen der „großen Form“ und der „kleinen Form“, wobei sich diese durchaus auch untereinander vermischen können.
Die große Form hat einen sehr voluminösen Körper. Für gewöhnlich haben diese Tiere auch einen hellen Schnabel und eine Dreieckszeichnung am Kopf. Zudem ist die Hautfarbe relativ hell und in der Regel grau. Zudem zeigt sich im Alter ein Höcker auf der Nase. Zur guten Orientierung habe ich ein Bild dieser Form abgebildet.
Es handelt sich hierbei um ein Männchen mit 14 cm CPL. Jedoch werden nicht alle Tiere so groß, voluminös, geradezu bullig wirken sie trotzdem schreibe ihnen ein nördliches Verbreitungsgebiet zu, die von mir gepflegten Tiere halten eine 3-4 monatige Starre.
Bei der kleinen Form handelt es sich um sehr kleine Tiere mit zierlicherem Körperbau. Mein Männchen ist adult mit 7 cm CPL, das Weibchen unter 10 cm CPL. Beide Tiere haben eine schwarze, bzw. sehr dunkle Hautfärbung und attraktive Streifen am Kopf. Das bei der großen Form genannte Dreieck ist nicht vorhanden. Auch gibt es keinen hellen Schnabel. Ich schreibe ihnen eine südliche Verbreitung zu. Die Tiere brauchen keine so niedrigere Temperatur im Winter und sind auch mit einer verminderten Aktivität zufrieden.
Wichtig ist, dass die Formen untereinander paaren und durchaus Tiere mit eben beiden Merkmalen existieren. Aufgrund der Farmzucht in den USA ist davon auszugehen, dass bald der größte Bestand in deutschen Aquarien eben aus Mischtieren besteht.
Schriften:
Buhlmann, K.; Tuberville T.; Gibbons W.: Turtles oft he Southeast, 2008 S. 113-116